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"Gewonnen wird im Kopf" - Mitarbeitertagung im Schwesternheim in Völs

 
Von Freitag, 23. März 2018 bis Sonntag, 25. März 2018 fand im Schwesternheim in Völs die diesjährige Mitarbeitertagung des Blindenapostolates Südtirol statt. Diese Veranstaltung zum Thema „Gewinnen beginnt im Kopf“, mit dem Referenten Gerhard Lipp, wurde von 17 sehenden, sehbeeinträchtigten und blinden Teilnehmern aus allen Altersklassen besucht.


In der ersten Einheit am Freitagabend stellten sich alle Anwesenden kurz vor und Erwartungen für das Seminar konnten zum Ausdruck kommen. Manche Teilnehmer brachten das Veranstaltungsthema mit Leistungssport in Verbindung, andere wiederum dachten an mentale Stärke und an Selbstsicherheit.
Wir beschäftigten uns mit Gedanken, also Worten und Bildern, in unserem Kopf. In unserem Gehirn treiben sich täglich an die 20.000 Gedanken herum, von denen nur die wenigsten positiv sind. Wir sollten für einen bestimmten Zeitraum gezielt an positiven, und dann an negativen Gedanken festhalten und stellten fest, dass dies gar nicht mal so leicht ist.

Am Samstagmorgen wurde es dann schon etwas konkreter und wir befassten uns mit Lebensrollen, die wir bereits leben, schon gelebt haben, oder noch leben möchten. In einer Gruppenarbeit sollten wir uns unserer Lebensrollen bewusst werden, und sie mit den anderen teilen und austauschen. Es ging um uns selbst, unser Selbstbewusstsein, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen, und die drei Lebensbereiche Beziehung, (also die Zeit, die wir gemeinsam mit anderen Menschen verbringen), Leistungsbereich, (Berufsleben, Ausbildung, ect.) und die Zeit, die man sich Bewusst für sich selbst nimmt. Diese drei Lebensbereiche wurden mit dem Thema Zeitmanagement in Verbindung gebracht, und wir wurden dazu angeregt, vorerst in Kleingruppen und dann im Plenum unsere momentane persönliche Situation zu präsentieren. Uns wurde der Impuls gegeben, dass es ideal sei, die drei Leistungsbereiche ausgewogen zu leben und sich selbst genau zu beobachten, indem man beispielsweise alles genau in den Terminkalender einträgt. Es wurde dabei vorgebracht, dass nicht immer die Quantität, sondern die Qualität wichtiger ist. So können die drei Bereiche im Kalender ungleich aufgeteilt sein, für mich aber im Gleichgewicht stehen.

Unser Referent teilte uns mit, dass es ein Modell gibt, welches sagt, dass wir uns unsere inneren Stimmen, (z.B. Bauchgefühl, innerer Schweinehund usw.), wie ein Parlament vorstellen sollen, indem wir selbst der Präsident sind, der Entscheidungen bekräftigen, und im Notfall durchgreifen kann.

Bei zwei Übungen wurden wir schließlich körperlich aktiv, und zwar standen wir einmal in Dreiergruppen auf Teppichen, welche wir jeweils auf die Rückseite drehen sollten, ohne den Teppich jemals mit den Füßen verlassen zu haben.
In der zweiten Übung wurde auf dem Boden eine etwa 5 Meter lange und 2 Meter breite Nylonplane fixiert, welche metaphorisch für einen Fluss stand. In diesem Fluss befanden sich sechs Ziegelsteine mit ebener Oberfläche. Unsere Aufgabe war es, dass alle Teilnehmer von einem Ufer ans andere kommen, ohne mit den Füßen das Wasser (das Nylon) zu berühren, zur Hilfe hatten wir lediglich drei Holzlatten, die als Brücken gelegt wurden konnten.
Als Team gelang es uns schließlich, dass alle trocken an der anderen Seite des Flusses ankamen. In diesen beiden Übungen, lernte man, die Führung zu übernehmen, sich führen zu lassen, zu Vertrauen und zusammen zu arbeiten.

Der Samstagabend stand zur freien Verfügung und es wurde ein Quiz-Abend gemacht, an dem zwei Teams gegeneinander antraten und ihr Allgemeinwissen unter Beweis stellten.

Der Palmsonntag wurde am Morgen durch einen Wortgottesdienst gefeiert, welcher von der Mitarbeiterin des Blindenzentrums, Margareth Pernter gehalten wurde.

Es gab noch eine abschließende Seminareinheit, in der der Fokus unter anderem auf das Ehrenamt lag und es gab ein finales Feet-Back von allen Anwesenden.

Unser Referent ließ unseren Fragen und Äußerungen zu jederzeit genügend Raum, und ging auf uns zu bzw. ein. Es gab ausreichend viele Pausen und Gelegenheiten, sich mit den anderen auszutauschen, die Gruppe war schnell im Einklang und aller waren offen im Umgang miteinander und wir waren so vertieft in das Seminar, dass wir selbst in unserer freien Zeit darüber nachdachten und kommunizierten.

Magdalena Hofer

 

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