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Bericht über das Glaubensseminar der Kamillianischen Familie

 


„Ich lebe in diesem Augenblick und werde ihn mit Liebe füllen.“

Mit diesem Zitat eines Kardinals könnte man die Tage der Gemeinschaft und Glaubensvertiefung der Kamillianischen Familie Südtirol überschreiben, die neben regelmäßigen Einkehrtagen, einmal jährlich in der Lichtenburg Nals stattfinden. Schon der Hl. Kamillus (Patron der Kranken und des Krankendienstes) legte großen Wert, neben der Liebe zum Kranken auch die geistliche Bildung zu fördern. Prof. Hansjörg Rigger (Geistlicher Assistent der Kam. Familie) versteht es als Exeget hervorragend die Kamillianische Spiritualität mit den passenden Bibelstellen zu belegen. Eine unheilbare Wunde am Fuß des Soldaten Kamillus, benützte Gott aus ihm einen glühenden Diener der Kranken zu machen. Das ermutigt auch Menschen mit Behinderung sich der Gemeinschaft anzuschließen. Dadurch entsteht, wie in einer Familie, ein gegenseitiges Geben und Nehmen. Für neue Interessierte ist die Gemeinschaft jederzeit offen. Dem Austausch untereinander wird große Bedeutung beigemessen, kommen die Teilnehmer doch aus den verschiedenen Pfarrgemeinden des Landes. Die Tage standen heuer unter dem Thema „Hände die sich öffnen, ohne Wenn und Aber und ohne Vielleicht“ (Aus der Botschaft von Papst Franziskus zum 1. Welttag der Armen vom 19. Nov. 2017.) Dabei zitiert er Eingangs 1 Joh. 3,18; Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.

Passend zu diesem Thema lud man dieses Jahr neben Prof. Hansjörg Rigger auch den Kamillianer-Bruder Gianni Dalla Rizza ein, der ein Social Center in Chiangrai im Norden von Thailand leitet. Bruder Gianni dankte der Kamillianischen Familie insbesondere der verstorbenen Gründerin Mariedl Fischnaller Pircher, indem er in Film und Bildern seine über 30 jährige Tätigkeit in Thailand belegte. Wörtlich sagt er: "Ohne Unterstützung der Kam. Familie, sowie vom Land Südtirol und der Region wäre dieses Projekt wohl in wenigen Jahren gestorben". (Mariedl war auch Gründerin des Blindenapostolates Südtirol, dessen Teil die Kamillianische Familie ist.)

Heute ist das Social Center eine sehr anerkannte Einrichtung, in der über 250 bedürftigen Kindern (darunter ist eine Gruppe mit verschiedenen Behinderungen) eine Schulausbildung ermöglicht wird. Mitglieder und Unterstützer der Kam. Familie übernehmen durch Patenschaften die finanzielle Grundlage dieser Einrichtung.

In der oben erwähnten Botschaft zitiert der Papst, den bald Heiligen Papst Paul den VI mit folgender Aussage: „Gepriesen sind also die Hände, die sich den Armen entgegenstrecken, um zu helfen, denn es sind Hände die Hoffnung bringen. Gepriesen die Hände, die jegliche Schranke der Kultur, der Religion und der Nationalität überwinden, indem sie das Öl des Trostes, in die Wunden der Menschen gießen. Gepriesen die Hände, die sich öffnen ohne Wenn und Aber und ohne Vielleicht: Solche Hände lassen über die Brüder und Schwestern den Segen Gottes herabkommen.“ Diese Worte gelten wohl allen getauften Christen, insbesondere denen in der Caritas tätigen, wie es die Kam. Familie ist.
fp

Fr. Gianni Dalla Rizza und Prof. Hansjörg Rigger
Kinder im Socialcenter Changrai Thailand
 

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