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„Der Weg ist das Ziel“ – Wallfahrt nach Maria Weißenstein

 


Als eine wichtige Aufgabe des Blindenapostolates Südtirol wird schon vom Gründungsgedanken von Mariedl Fischnaller Pircher her, die Pflege der religiösen Belange aller sehbehinderten und blinden Menschen in Südtirol angesehen.

Deshalb wird es im Blindenapostolat einerseits gewissermaßen als ein Stifterauftrag verstanden, alljährlich eine Wallfahrt zu organisieren, anderseits ist dies auch ein persönlich wichtiges Anliegen der Teilnehmer.

„Wallfahren“ bedeutet auch für die Menschen, die mit Einschränkungen leben, d.h. für die Blinden und Sehbe-hinderten sowie für ihre Begleiter, aus der gewohnten häuslichen Umgebung aufzubrechen, um neue Erfahrungen zu machen. Diese Erfahrungen liegen in der Anstrengung des Weges, in der Stille, im Gebet, in der Meditation, im gegenseitigen Helfen und Führen, im bereitwilligen und dankbaren Annehmen von Führung, im Gespräch mit anderen, die ebenfalls „auf dem Weg“ sind zum „Gnadenort“, wie die Christen das Ziel ihres gemeinsamen Weges umschreiben. In diesem Sinne könnte der Satz, der als Titel dieses Berichtes gewählt wurde, noch etwas verstärkt werden, nämlich in „Der Weg ist oft bedeutender als das Ziel“.
Trotzdem liegt im Erreichen des eigentlichen Zieles, nämlich das Ankommen am Pilgerort, das Mitfeiern der Liturgie in der Gnadenkirche sowie das vertrauensvolle, an die Muttergottes gerichtete Gebet, die Hauptintention der Teilnehmer.

So sind bei der heurigen Wallfahrt des Blindenapostolates Südtirol insgesamt 30 Personen in der Kirche von Maria Weißenstein angekommen. Der Weg dorthin hatte sich ganz unterschiedlich gestaltet und orientierte sich jeweils an den Möglichkeiten der einzelnen Teilnehmer.
Eine Gruppe fuhr direkt mit dem Kleinbus vom Blindenzentrum aus bis Weißenstein. Eine andere fuhr mit dem Bus bis nach Deutschnofen bzw. Petersberg und bewältigte den Rest zu Fuß, in etwa eineinhalb Stunden über den Pilgerweg dorthin.

Ein besonderes Erlebnis war die Wallfahrt für die Gruppe von 8 Personen, welche von Leifers zu Fuß auf den steilen, gepflasterten Wallfahrtssteig, dem Hang des Brantentals entlang, nach Weißenstein pilgerte. Immerhin sind dabei etwa 1300 Höhenmeter zu bewältigen.
Um 12 Uhr feierten die Teilnehmer gemeinsam mit dem Blindenseelsorger, Dekan Vitus Dejaco, die Heilige Messe. Dabei wurden die Anliegen der blinden und sehbehinderten Menschen sowie deren Helfer und das Blindenapostolat im allgemeinen ins Gebet gebracht.

Nach einem Erinnerungsfoto vor der Wallfahrtskirche wanderte die Gruppe zu Fuß nach Petersberg und ließ den Tag bei Kaffee und Kuchen im Hotel Peter ausklingen.

 

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