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Tätigkeitsbericht 2019

 


Das vergangene Jahr 2019 war ein sehr intensives Jahr, das von uns allen viel Bemühen und Einsatz gefordert hat. Mein Dank geht an unsere 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das ganze Jahr mit Fleiß und Herzblut ihre Arbeit im Blindenzentrum geleistet haben.
2019 gab es einen Grund zu feiern: Die Frühförderung zelebrierte ihr 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass organisierten die Mitarbeiterinnen eine Tagung für Fachleute und ein Grillfest für die Kinder und ihre Familien. Rai-Südtirol strahlte im Rahmen der Sendung „Einschnitte“ einen zwanzigminütigen Fernsehbeitrag über die Sehfrühförderung aus. Rückblickend auf diese dreißig Jahre können wir mit Freude und einem gewissen Stolz feststellen, dass die Frühförderung zu einem nicht mehr vom Territorium wegzudenkenden Dienst geworden ist.
In diesem Jahr wurde das Reha-Angebot des Blindenzentrums um den Psychologischen Beratungsdienst erweitert, der sofort regen Zuspruch bekommen hat. Ich bin überzeugt, dass wir damit eine Lücke schließen konnten und der Dienst eine Ressource für alle Arbeitsbereiche darstellt.
Ein weiterer Höhepunkt im Jahr 2019 war die Fertigstellung des ersten Teils der Umbauarbeiten, der reibungslos über die Bühne ging. Es wurden zwei Doppelzimmer, ein Lagerraum und eine großzügig bemessene Terrasse fertiggestellt. Nach Abschluss aller Arbeiten sollten wir dann auch für die anstehende Akkreditierung im Jahr 2022 gerüstet sein.
Auch 2019 war uns die Zusammenarbeit mit den Diensten und Organisationen des Territoriums ein großes Anliegen. Zahlreiche Projekte wurden gemeinsam fortgeführt und umgesetzt. Auch waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Blindenzentrums als Referenten und Mitorganisatoren bei Tagungen und Vorträgen involviert.
Im Bereich der Verwaltung, unter der Leitung von Monika Gramm, wurde im Jahr 2019 das aufwendige Projekt "Datenschutz" fertiggestellt und der externe Datenschutzbeauftragte führte Audits in allen Bereichen durch. Die von der Agentur der Einnahmen vorgesehene Pflicht zur elektronischen Fakturierung wurde umgesetzt und die dazu erforderlichen Schritte wurden Anfang des Jahres innerhalb kurzer Zeit eingeleitet.
Im Bereich Hauswirtschaft, der von Elsa Stecher geleitet wird, arbeiten 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aufgeteilt zwischen Küche, Speisesaal, Reinigung, Wäscherei, Hausmeisterei und Instandhaltung. In diesem Jahr wurde der Bereich Reinigung wegen personeller Änderungen reorganisiert. Eine besondere Herausforderung für die Hauswirtschaft waren die Umbauarbeiten. Die Verlegung von Bewohnern während der Bauphase verlangte eine gute Abstimmung mit den anderen involvierten Bereichen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und die Belastung für die Bewohner auf ein Minimum zu reduzieren.
In der Pflegeabteilung, wo die Pflegedienstleiterin Tamara Marzoner von Claudia Oberhofer vertreten wird, kümmerten sich im vergangenen Jahr 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 45 Senioren.
2019 gab es in der Pflegeabteilung einigen Wechsel beim Personal und bei der Nachbesetzung der Stellen bemerken auch wir den allgemein beklagten Pflegekräftemangel.
Weiters wurde auch in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit der Landesfachschule für Sozialberufe Hannah Arendt gepflegt und 15 Studenten wurden in ihren Praktika begleitet.
Im Bereich Wohnheim stellte Magdalena Lamprecht die Konzeptarbeit in den Vordergrund und es entstand der „Leitfaden Lebensziel“ für die Erarbeitung der Biografie und des persönlichen Lebensziels. Auch wurde die Dokumentation des Bereiches abgeändert und entspricht nun den Vorgaben des Amtes für Menschen mit Behinderungen.
Im Bereich Frühförderung kümmerten sich die vier Mitarbeiterinnen – Margareth Eschgfäller und Martina Gruber in Vollzeit sowie Maria Rita Knab und Dagmar Pichler in Teilzeit – um 72 Kinder: 36 Mädchen und 36 Buben. Es gab 20 Neuanmeldungen, wobei 10 der neu gemeldeten Kinder weniger als 4 Monate alt waren.
Die Mitarbeiterinnen fuhren insgesamt mehr als 85.000 km, um die Kinder in ganz Südtirol zu besuchen und leisteten beinahe 1.000 Fördereinheiten. Auch in diesem Jahr nahmen sie an verschiedenen Fortbildungen teil, um die Qualität des Dienstes auf einem hohen Niveau zu halten und mit den Neuerungen in pädagogischen und technischen Fragen Schritt zu halten.
Das Jahr 2019 stand für die Frühförderung ganz im Zeichen des eingangs erwähnten 30-jährigen Jubiläums, das seine Höhepunkte in einer Tagung und einem Grillfest fand. Zur Tagung im Mai wurden Ärzte, Therapeuten und Fachleute eingeladen und das Grillfest im September wurde für die Kinder und Familien veranstaltet.
Der Bereich Schulberatung wurde von Stefanie Antelmi betreut, die sich in Vollzeit um 95 Kinder und Jugendliche aller drei Sprachgruppen in allen Schulstufen kümmerte. Für die Besuche in den Familien und Schulen, für die Teilnahme an Sitzungen und die Begleitung zu fachärztlichen Visiten absolvierte die Schulberaterin zirka 200 Außendienste und als Mitglied von Arbeitsgruppen im Deutschen Schulamt nahm sie an den jeweiligen Sitzungen teil. Sie organisierte und gestaltete gemeinsam mit der Frühförderung die Sommertage im Blindenzentrum, des Weiteren ein Grillfest, einen Wandertag und einen Rodelausflug für die Kinder bzw. Jugendlichen und deren Familien.
Den neuen Bereich Psychologischer Beratungsdienst lenkte Veronika Joas, die im Jahr 2019 mehr als 51 psychologische Beratungsgespräche führte. Dieser Dienst steht auch den anderen Bereichen des Blindenzentrums beratend zur Verfügung.
Ein weiterer Schwerpunkt in Veronikas Angebot sind die Schulungen im Umgang mit dem iPhone und die Computerkurse. Im April wurde im Blindenzentrum eine iPhone-Projektwoche angeboten. Auch eine Schulung von 30 Stunden im Gebrauch der Brailleschrift wurde durchgeführt.
Im Bereich des Reha-Dienstes Orientierung-Mobilität und Lebenspraktische Fertigkeiten führte Sandra Benolli 831 Trainingsstunden durch, die von 54 Personen beantragt wurden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden neun Trainings mehr beansprucht und die Anzahl der Stunden stieg um 27%. Der größte Teil der Trainings, und zwar 34, wurde bei der Sanitätseinheit Bozen beantragt und von dieser genehmigt.
Großen Raum nehmen nach wie vor die Hilfsmittelberatungen und die Information über finanzielle Unterstützungen ein: 213 Personen nahmen diese Dienste in Anspruch. Auffallend oft wurden in diesem Jahr Computer- und iPhone-Schulungen angefordert: so gab es insgesamt 21 Computerschulungen und 11 iPhone-Schulungen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Dienstes ist die Beratung für Institutionen, öffentliche Ämter, Architekten und Geometer zum Abbau architektonischer Barrieren, welche gemeinsam mit Nikolaus Fischnaller und der Sektion Bozen des Nationalen Blinden- und Sehbehindertenverbandes angeboten wird. 2019 ging es in erster Linie um den Umbau der Ersten Hilfe im Krankenhaus Meran und um den neuen Busbahnhof Bozen. Gemeinsam mit dem Amt für Menschen mit Behinderungen wurden Schulungen für Architekten und Planer gestaltet, wobei eine dieser Veranstaltungen hier im Blindenzentrum stattfand.
Der Bereich Hausbesuche – Mobiler Beratungsdienst wurde von Lotte Dalsass geführt. Dieser Bereich gehört historisch zum Blindenapostolat, ist aber durch die Angebote Hilfsmittelberatung und Low-Vision-Rehabilitation stark in die Reha-Dienste des Blindenzentrums eingebunden. 2019 wurde der Dienst von 262 Personen in Anspruch genommen, das ist die bisher höchste Anzahl von Anfragen in einem Jahr. Obwohl die Personen sehr unterschiedliche Anliegen haben, teilen dennoch die allermeisten den Wunsch, ihre Autonomie zu behalten und insbesondere weiterhin selbständig lesen zu können. Waren in der Vergangenheit noch klassische Hilfsmittel gefragt, so liegt heute die Verwendung der neuen Technologien im Vordergrund. Es hat sich bewährt, dass die Personen zur Erstberatung ins Blindenzentrum kommen. Manchmal ergeben sich nämlich im Laufe des Beratungsgesprächs ganz neue Fragestellungen oder Gewichtungen und das umfangreiche Hilfsmittelangebot steht sofort zur Verfügung und kann ausprobiert werden.
Da Lotte Dalsass mit 31. Januar 2020 in den Ruhestand tritt, hat sie die Übergabe des Bereiches vorbereitet. Danke Lotte für deine 21 Jahre Mitarbeit, deine Begeisterung und deinen unermüdlichen Einsatz!
Im Bereich Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsarbeit gestaltete Nikolaus Fischnaller zirka 60 Begegnungsstunden mit Schulklassen und traf dabei mit rund 780 Kindern und Jugendlichen zusammen. Auch das Dunkelrestaurant und der Dunkelparcours erfreuten sich eines regen Zuspruchs: sie wurden an 48 Abenden gebucht und dabei von etwa 760 Gästen besucht.
Schließlich seien noch die Spenden erwähnt, die dem Blindenzentrum als zertifizierte Organisation für das Siegel „Sicher Spenden“ zugeflossen sind. Dank dieser können die landesweit angebotenen mobilen Dienste mitfinanziert und ein Teil der Kosten für das Umbauprojekt abgedeckt werden.


An dieser Stelle geht mein Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die wieder mit Einsatz und Enthusiasmus zum Gelingen dieses Arbeitsjahres beigetragen haben.
Nicht vergessen seien die freiwilligen Helfer, die Gönner und die Unterstützer des Blindenzentrums, ohne die wir unsere Arbeit und unseren Auftrag nicht durchführen könnten.

Im Auftrag des Verwaltungsrates
Elisabeth Gitzl, Direktorin

 

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