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Bericht über die Bildungs- und Freizeitwoche in der Lichtenburg Nals

 
„Licht und Farben – Begleiter unseres Lebens“, unter diesem Motto stand die diesjährige Bildungs- und Freizeitwoche in der Lichtenburg Nals. Mit dabei waren wieder Blinde und Sehbehinderte aus dem In- und Ausland sowie deren sehende Begleiter.


Die Wocheneinführung am Montag gestaltete heuer Vorstandsmitglied Dr. Paul Zingerle, er ermutigte die Teilnehmer gleich dazu während der Woche viele Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

Am nächsten Morgen referierte Herr Walter Haberer vom Amt für Energieeinsparung zum Thema „Licht“. Durch Daten, Fakten und andere interessante Ausführungen wie beispielsweise die zunehmende Lichtverschmutzung brachte er den Teilnehmern Licht in seinen unterschiedlichen Formen nahe.

Veronika Joas vom Blindenzentrum stellte hingegen am Nachmittag die Frage „Was bringt Farbe in mein Leben?“. Gefühle, Menschen, tägliche Rituale und Achtsamkeit sind nur einige Aspekte die sie dabei erwähnte. Und dass wir uns jeden Tag selbst ein Stück weit bemühen sollten einen Farbklecks in unseres, aber auch in das Leben anderer Menschen zu bringen.

Der Mittwoch stand unter dem Motto „Licht-sein durch den persönlichen Einsatz für den Nächsten“, im Rahmen dessen uns der Vize-Landesleiter der Südtiroler Bergrettung Herr Hansjörg Mahlknecht mit seiner Frau Sonja, die ebenfalls bei der Bergrettung ist, besuchte. Sie schilderten in sehr persönlicher und eindrucksvoller Weise mit welcher Leidenschaft sie Mitglieder dieses Vereins sind und dass es einen auch selbst bereichern kann anderen zu helfen.

Am Nachmittag besuchte die Gruppe die Berufsfeuerwehr in Bozen, wo sie durch mehrere Stationen den Alltag eines „Berufsfeuerwehrmann“ erleben konnte. Auf dem Programm stand unter anderem die Besichtigung der hydraulischen Maschinerie, die Anprobe der Ausrüstung und Atemmaske, fahren mit dem großen Tankwagen und spritzen mit dem Feuerwehrschlauch.

Weil auch gesundheitliche Themen in dieser Woche einen gewissen Stellenwert haben war am Donnerstagvormittag Herr Wolfgang Huber vom Physiozentrum „Cam“ in Bozen eingeladen um über die Grundlagen der Osteopathie zu informieren. Er wies auf die extreme Wichtigkeit von täglicher Bewegung hin, damit alle Strukturen gut durchblutet und weich sind und erklärt weiter, dass Osteopathen den Patienten berühren müssen und die einzelnen Wirbel abtasten um eine Ursache für die vorliegende Erkrankung zu finden.

Das Thema „Licht und Wahrheit“ führte Sead Muhamendagic, literarischer Übersetzer aus Kroatien, am Donnertagnachmittag aus. Er sprach davon, dass viele Menschen die Wahrheit meiden, weil sie Angst vor ihr haben, somit kommt sie sehr oft nicht ans Licht. Er persönlich plädierte dafür immer nach der Wahrheit zu suchen und diese auch auszusprechen. Weiters sprach er über Tesla, der den Wechselstrom erfand, von Nitzsche, dem großen deutschen Philosoph und Schriftsteller und von Edison der die Glühbirne erfand.

Auch der religiöse Vormittag am Freitag wurde in diesem Jahr beibehalten. Blindenseelsorger Vitus Deiaco beleuchtete dabei das Wochenmotto von der religiös-biblischen Seite. Er betonte dabei auch, dass das größte Licht das wir haben können unser Glauben ist. Der Vormittag wurde mit einer Heiligen Messe in der Kapelle der Lichtenburg abgeschlossen.

Nikolaus Fischnaller wollte am Nachmittag von den Teilnehmern wissen wo das Blindenapostolat bereits Licht ist und wo es noch mehr Licht sein könnte. Er erzählte außerdem von seinen Begegnungsstunden mit Gruppen aller Art und häufig gestellten Fragen, die Teilnehmer bezog er dabei immer wieder mit ein. Die Mitarbeiterin des Blindenapostolates, Katharina Schmidhammer, erklärte zum Abschluss der Einheit die Bedeutung der einzelnen Farben.

Die großen Vorträge schlossen am Samstagvormittag mit geschichtlichem von Ernst Volgger ab. Er brachte Ausführungen zur Option in Südtirol und vermittelte das Thema in einer ganz eigenen, hochinteressanten Betrachtungsweise. Wenn während der Woche häufig von Farben die Rede war, so kann die Option wohl als „schwarzes Kapitel“ der Geschichte Südtirols gedeutet werden.

Neben den täglichen Vorträgen und thematischen Einheiten wurde an den Abenden in der Lichtenburg getanzt, diesmal mit der Volkstanzgruppe von Egger Walter aus Meran, gesungen, mit Veronika Joas und Veronika Veit aus dem Blindenzentrum, geraten, beim traditionellen Wochenquiz und gelacht beim abschließenden bunten Abend. Morgens gab es außerdem die Möglichkeit vor dem Frühstück das Morgenlob zu besuchen und an den Nachmittagen konnte gebastelt, spaziert oder „gekartet“ werden.

Die Bildungs- und Freizeitwoche schloss traditionell am Sonntagmorgen mit einem gemeinsamen Abschlussgottesdienst, zelebriert von Blindenseelsorger Deiaco.

Musikabend
Besuch von der Bergrettung
Besuch bei der Berufsfeuerwehr in Bozen
Tanzabend
Religiöser Vormittag mit Dekan Deiaco
 

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