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Bericht über die Bildungs- und Freizeitwoche in der Lichtenburg in Nals

 


Lebens-wert

Unsere jährliche Bildungs- und Freizeitwoche verbrachten wir vom 7. bis 13. August auf der Lichtenburg in Nals.

Bei vielseitigen Vorträgen und Ausflügen gingen wir dem Thema „lebens-wert“ auf den Grund. Wir beschäftigten uns mit Fragen, die zum Nachdenken anregen, wie unter anderem „Was gilt für uns persönlich und unsere Mitmenschen als lebenswert?, wie können wir unseren Alltag lebenswert gestalten?, was müssten wir unternehmen, um eine lebenswerte Gesellschaft für alle zu schaffen?“

Zusammen mit Dr. phil. Peter Fulterer, der zum Thema "Werte und Werten" referierte, hinterfragten wir den Sinn, Wertungen vorzunehmen. Herr Fulterer führte Beispiele aus der Geschichte und Gegenwart an, wo das menschliche Leben Bewertungen unterzogen wird. Er stellte Fragen zu einer lebenswerten Gesellschaft für alle und zu erstrebenswerten Werten.

Im Rahmen eines naturwissenschaftlichen Vortrags erklärte uns Herr Willigis Gallmetzer, Direktor des Amtes Landeswarnzentrum der Provinz Bozen, anhand von Beispielen aus der näheren Geschichte Südtirols, verschiedene Naturgefahren und deren Ursachen, welchen Einfluss der Klimawandel auf das Auftreten von Naturgefahren hat und wie wir uns bei solchen Gefahren verhalten sollten.

Frau Gabi Janssen, die Geschäftsführerin des Vereins „Südtiroler Ärzte für die Welt", berichtete über einige Projekte der internationalen Zusammenarbeit, die besonders in Äthiopien von ihrem Verein umgesetzt werden, darunter verschiedene medizinische Projekte sowie Projekte zur Verbesserung der Wasserversorgung und der Bildung von Mädchen und Frauen. Zudem erzählte sie lebhaft über die Lebensweise der Menschen des Landes am Horn von Afrika – Äthiopien. Sie beschrieb unter anderem die traditionellen Grashütten, auch Tukul genannt, den äthiopischen Kalender, eine Variante des koptischen Kalenders, der 13 anstatt 12 Monate aufweist und traditionelle Speisen wie zum Beispiel „Injera“, ein saures Fladenbrot, das aus dem glutenfreien Gras Teff gewonnen wird.

Gemeinsam mit der Religionslehrerin Veronika Faller machten wir uns Gedanken zu der biblischen Figur der „gekrümmten Frau“, welche nach langem Leiden von Jesus aufgerichtet wird und modellierten Symbole aus Ton, passend zur Geschichte. Im Anschluss gestaltete H. Prälat Eduard Fischnaller vom Kloster Neustift die traditionelle Hl. Messe.

Abgerundet wurden die Tage durch verschiedene Ausflüge. Wir lockerten und dehnten unsere Glieder bei einer von Christina Dorfmann gestalteten Yogastunde, besuchten die Latschenkieferöl-Brennerei „Georg Thaler“ im Sarntal, lernten in der Kaffeerösterei Caroma über den Anbau zweier Kaffeesorten, der Arabica- und Robustabohne, über den Kaffeekonsum diverser Länder und die beste Brühmethode. Wir spazierten entlang des Völser Weihers und Ultner Stausees, und wurden im Frauenmuseum in Meran anhand verschiedener Gegenstände, darunter Hüte, Kleider, Regenschirme, durch die Geschichte der Frau ab dem 19.Jh. geführt. Einer der skurrilsten Gegenstände war eine stinknormale Tomate, symbolisch für den Tomatenwurf des Jahres 1968, das Startsignal für die zweite Welle der Frauenbewegung im Westen.

Die verschiedenen meditativen Tagesimpulse und der spontan eingeführte Singabend durften natürlich auch nicht fehlen.

Kennzeichnend für diese vielseitige Woche war vor allem der Zusammenhalt der Gruppe, der Humor der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie das gemütliche Beisammensein bei Gesprächen und Spielen.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Freiwilligen, Freundinnen und Freunden für die tatkräftige Unterstützung und Ermöglichung dieser Woche.

Besichtigung der Latschenkieferölbrennerei
Zwei Teilnehmerinnen bei der Tonarbeit
Besichtigung der Kaffeerösterei Caroma
Besuch im Frauenmuseum
 

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