Im Südtiroler Volk werden Priester gerne auch „Geistliche“ genannt. Diese Berufsbezeichnung beschreibt sehr gut den Dienst, den die Blindenseelsorger der Diözese im Blindenapostolat und in seinen vielfältigen Aktivitäten ausüben. Der Priester ist der „gute Geist“ im Verein und im Blindenzentrum St. Raphael.
In dieser fast 60-jährigen Tätigkeit des Blindenapostolates Südtirol haben zuerst
Josef Moroder und dann
August Prugger die Seelsorge in diesem Bereich im Auftrag des jeweiligen Diözesanbischofs wahrgenommen. Aufgrund seiner zunehmenden körperlichen Gebrechlichkeit war es Kaplan Prugger nicht mehr möglich der Aufgabe weiterhin nachzugehen. Er lebt aber weiterhin hier im Haus, nimmt soweit es für ihn noch möglich ist aktiv an den religiösen Angeboten teil und bereichert die Hausgemeinschaft immer wieder durch geistliche Impulse.
Mittlerweile ist
Dekan Vitus Dejaco vom Bischof als Blindenseelsorger, vorwiegend für das Blindenzentrum, ernannt worden.
Das Blindenapostolat weiß nach wie vor sehr zu schätzen, dass die Ortskirche einen Priester für die religiöse Betreuung von Blinden und Sehbehinderten freistellt. Alle Seelsorger haben sich selbst mit viel Einsatz und Einfühlungsvermögen in die Welt der Blinden und Sehgeschädigten eingearbeitet, um ihnen in ihrer seelsorglichen Tätigkeit besonders nahe zu sein.
Bei Treffen des Vorstandes, Bezirkstreffen zum Zweck der Begegnung mit den Pfarrgemeinden und bei der traditionellen Bildungs- und Freizeitwoche gehört der Blindenseelsorger dazu.
Gleichzeitig übernimmt der Blindenseelsorger die Aufgabe des
Hauskaplans im Blindenzentrum St. Raphael, mit der
Gestaltung aller Gottesdienste für die Hausgemeinschaft zu den verschiedenen Anlässen und einer regelmäßigen
Bibelrunde.
Die
Sakramente der Versöhnung und der
Krankensalbung sowie persönliche Gespräche mit ihrem Kaplan wissen besonders auch die kranken und pflegebedürftigen Bewohner des Blindenzentrums sehr zu schätzen.
In Anlehnung an das
internationale Gebetsapostolat, wo das Angelusgebet im Mittelpunkt steht, versammelt sich eine kleine Gruppe täglich in der Hauskapelle zum Rosenkranz.