Kamillus von Lellis (1550-1614)
Kamillus von Lellis ist am 25. Mai 1550 in Bucchianico in den Abruzzen, südlich von Pescara, geboren. Dass aus ihm später ein Heiliger und Ordensgründer wurde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand gedacht. Mit zwölf verliert Kamillus die Mutter. Der Vater, ein Soldat, ist selten zu Hause. Der Jugendliche ist weitgehend sich selbst überlassen. Auch seine Schulbildung ist dürftig. Mit 16 versucht er sich als Soldat. Eine Episode als Hilfspfleger im Krankenhaus endet kläglich: Er fliegt raus. Krankheiten, sein ungestümes Temperament und seine Spielleidenschaft machen ihm einen Strich durch die Rechnung. Schließlich bettelt er vor Kirchentüren um Brot.
Dann verdient er sich seinen Lebensunterhalt als Handlanger auf dem Bau. Nach einem Bekehrungserlebnis tritt er bei den Kapuzinern ein. Auch da bleibt er nicht lange. Eine alte Fußwunde führt ihn wieder ins Krankenhaus. Hier entdeckt er den Platz, an dem Gott ihn haben will. Hier kann er seine Kraft, seine Leidenschaft, sein Temperament und seine Liebe einsetzen, als Krankenpfleger, als Leiter des Krankenhauses und schließlich als Priester und Ordensgründer. Er wird zu einem Reformator im Gesundheitswesen.1582 wird die von Kamillus in Rom begründete Gemeinschaft als „Orden der Krankendiener“ von der Kirche anerkannt. Bald darauf findet man die „Kamillianer“ (so die volkstümliche Bezeichnung) in vielen Städten Italiens. Viele von ihnen sterben als „Märtyrer der Nächstenliebe“ in der Pflege der Pestkranken. Das rote Kamillianer-Kreuz wird zum „Markenzeichen“ für die liebende Sorge um Kranke und Sterbende.
1742 spricht die Kirche Kamillus heilig. Er wird der „Patron der Kranken und der Krankenhäuser“, zum „Patron aller Helfer am Krankenbett“.
Sein Gedenktag ist am 14. Juli in den liturgischen Kalender eingetragen.
Seine Idee der Sorge für kranke, behinderte, alte und sterbende Menschen wird weitergeführt von den Brüdern und Priestern mit dem „roten Kamillus-Kreuz“ und in der „Kamillianischen Familie“.